Erweiterung Werkplatz schaerholzbau, Altbüron
Der Werkplatz von schaerholzbau wächst wie ein Baum.
Mit dem Ausbau in Altbüron verdichtet sich der Stamm und konzentriert schaerholzbau seine Kräfte für die Herausforderungen der Zeit. Hier wurde vor 16 Jahren die erste Werkhalle auf die grüne Wiese gebaut. Auf dem gleichen Areal wird die Zukunft weitergedacht. Bewusst setzt schaerholzbau auf Verdichtung statt Ausdehnung, um die wertvolle Ressource Kulturland zu schonen. Diese Aufgabe der Optimierung haben wiederum die Architekten von Blum und Grossenbacher an die Hand genommen, die schon die Werkplätze in Grossdietwil und Altbüron gestaltet haben. Die einzelnen Gebäude wurden an die modernen Arbeitsabläufe angepasst, ohne die gewachsenen Strukturen zu zerstören. Ein verlängerter bau 1, ein produktionstechnisch verbesserter bau 2, ein neu erstellter bau 3 und ein markanter gewordener bau 4 fügen sich zum harmonischen Ensemble. schaerholzbau hat in die bessere Ausnutzung des Werkplatzes investiert und ihn aufgewertet, damit er sich weiterhin gesund entwickeln kann. Er ist zu einem stattlichen Baum herangewachsen.
Das Zusammenspiel der schaerholzbau Werkgruppe.
schaerholzbau hat die ganze Umsetzung des erneuerten Werkplatzes mit seiner Werkgruppe selber realisiert. Die Arbeiten begannen im Sommer 2016 und waren Ende Jahr abgeschlossen. Material wurde gezügelt, der bestehende bau 3 zurückgebaut, Gebäude wurden verlängert und umgebaut, der bau 3 mit 26 Meter langen Trägern aufgebaut, Innenausbauten vorgenommen. Die neue Halle hat eine überdachte Fläche von 1000 Quadratmetern. Der neu konzipierte bau 2 bleibt mit 2500 Quadratmetern Produktionsfläche die grösste Halle. Im bau 1 und im bau 2 wurden zusätzliche Räumlichkeiten gewonnen. Die Logistik war anspruchsvoll: Parallel zum Baugeschehen wurde praktisch auf unverändertem Level weiterproduziert.
Die zentrale Schnittstelle und das Herzstück der Kultur.
Der neue bau 3 wird zur Schnittstelle für die Abläufe des modernen Bauens. Hier werden die Materialien, die von den externen Baustellen benötigt werden, gelagert, aufbereitet und zugeschnitten. Die Monteure, die ihre Bestellungen durchgeben, können sich auf eine logistisch perfekte Abwicklung verlassen. Das bau 3-Team organisiert und rüstet aus, von der kleinen Schraube bis zum grossen Stück Holz. Wenn die Monteure am frühen Morgen zu den Bauplätzen fahren, sind ihre Fahrzeuge schon mit den gewünschten Materialien und Werkzeugen beladen. Mit der räumlichen Verschiebung des bau 3 hat auch der benachbarte bau 4 eine veränderte Räumlichkeit erfahren. Er wurde freigestellt und ist jetzt sichtbarer geworden. Er bleibt das Herzstück für Kultur und gemeinschaftliche Anlässe. Hier finden regelmässig zeitgenössische Konzerte und Ausstellungen statt.
Freiräume für interne und externe Vernetzung.
Altbüron liegt nicht am Ende der Welt. Aber nach einer längeren Anreise sollen die Besucher auf eine angenehme Art ankommen und sich wohlfühlen können. Ähnlich wie in einer Hotel-Lobby bündeln sich im neuen Empfangsbereich die Wege, werden Begegnungen möglich, findet physischer Informationsaustausch statt. Eine neue Passerelle führt in den bau 2, wo für die Mitarbeitenden quer durch die Abteilungen ein neuer Fokus entstanden ist. Im Treffpunkt mit Mittagstisch begegnen sich, bildlich gesprochen, der Hobelspan mit dem Papier, der CAD-Plan mit dem Holzrahmen, entwickeln sich interessante Gespräche. Der Treffpunkt ist auch für Kunden oder andere Gäste offen, die hier essen oder verweilen möchten. In der benachbarten Denkwerkstatt stehen Werkzeuge und Materialien zur Verfügung. Lernende können ihre Kenntnisse vertiefen oder Architekten und Kunden anschaulich experimentieren und erfahren, wie sie von der Idee zum Handfesten gelangen. Ein ähnlich vielfältig nutzbarer Laborraum liegt über dem Empfang im bau 1. Hier ist Freiraum für Denkarbeit, Diskussion, Inspiration, Entwicklung, Verfeinerung. Hier findet aber auch der Zugereiste nach einer Sitzung einen temporären Arbeitsplatz, wenn er noch in Ruhe seine Gedanken ordnen oder weiterentwickeln will.
Innenausbau als Identität.
Die schlichte Innenarchitektur der neuen Räumlichkeiten im bau 1 und im bau 2 strahlt Wärme und Behaglichkeit aus. Die Identität einer modernen Holzbauunternehmung wird spürbar. Jedes Bauteil, jede Wand und jedes Möbel, entworfen vom Schreiner und Gestalter Walter Berger, wurde von den Mitarbeitenden von schaerholzbau selber gefertigt und zeigt, was sie mit ihrer Kompetenz im Innenausbau und ihrem Handwerk auch anderswo können. Das japanisch gehobelte Weisstannen-Täfer oder das Massivholz-Wandbild einer Eiche schaffen Atmosphäre. Selbst ein Industrieprodukt wie eine Weichfaserplatte erfährt als Innenfutter der Räume eine besondere Wertigkeit. Demgegenüber wirken die neuen Räumlichkeiten im bau 2 mit ihren Massivholzplatten und den grosszügigen Glasfenstern schon fast industriell. Sie setzen auf Transparenz und Schlichtheit und heissen Mitarbeiter, Kunden und Gäste willkommen.