Umbau Bernerland Bank AG, Huttwil
An der Bahnhofstrasse in Huttwil, an prominenter Lage zwischen Bahnhof und der Altstadt, erwarb die Bernerland Bank AG 2014 ein historisch bedeutsames Gebäude, welches im Verlaufe diese Jahres komplett saniert und als Geschäfts- und Wohnhaus umgebaut wurde.
Im Jahre 1895, an der Bahnhofstrasse als Geschäftshaus für die Seilerei und Gurtenweberei Grädel als sorgfältiger Riegbau erstellt, erlebte das Haus im Laufe von mehr als hundert Jahren mehrere An- und Umbauten. Nach der Schliessung der Seilerei wurde das Gebäude noch einige Zeit als Verkaufsgeschäft und für Wohnzwecke vermietet.
Um das alte Haus für die neue Nutzung bereitzustellen, bedurfte es eines umfassenden Eingriffs in die Bausubstanz. Der Innenausbau wurde komplett zurückgebaut, einige Teile wie der alte Laubenanbau waren baufällig und mussten komplett erneuert werden. Sämtliche technischen Hausinstallationen wie Elektro, Sanitär und Heizung sind neu, die Tragstruktur wurde verstärkt, Schallschutzfenster eingebaut, asbesthaltige Gebäudeteile saniert, die Gebäudehülle gemäss den heutigen Vorschriften sachgemäss wärmegedämmt. Historisch bedeutsame und handwerklich wertvolle Einbauten wie die hölzerne Treppe mit den gedrechselten Geländern blieben erhalten und wurden aufgefrischt.
Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss an der Bahnhofstrasse 19 entstanden die Geschäftsräume für die Bernerland Bank. Im zweiten Obergeschoss und im Dachgeschoss wurden je eine grosszügige Mietwohnung eingerichtet.
Für die vertikale Erschliessung ist neu ein Lift eingezogen worden. Der Keller beherbergt den Kundensafe, die technischen Räume sowie die Nebenräume für Bank und Mieter.
Zwischen Bahnhofstrasse und Hofmattstrasse musste ein neuer Verbindungsweg erstellt werden, damit die Bankkunden direkt hinter dem Haus parkieren können. Im gleichen Schritte wurden die Fundamente für eine zweigeschossigen Erweiterungsneubau und die Parkierung des Modehauses Minder realisiert.
In Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege und einem Restaurator wurde das Haus und im besonderen Masse die Fassade sorgfältig renoviert. Der Riegbau verfügt über ein Satteldach mit Querfirst zur Strasse hin. Ein Rundbogenbalken mit radialen Streben auf Doppelbügen bildet das Erkennungsmotiv des hohen Baus. Das Giebelfeld des Quergiebels ist mit Sichtbackstein ausgefüllt und steht auf Balkenköpfen leicht vor. Die ehemalige Ladenfront mit gefelderten Holzvertäfelungen und Pilastern mit Kanneluren ist original vorhanden. Das Gebäude fügt sich in der neuen, historischen Farbfassung harmonisch in die Häuserzeile der Bahnhofstrasse ein und wertet das Strassenbild merklich auf.
Für Besucher der Bank sind die 24h Zone mit Bancomat und Schalterraum von der Strasse her zugänglich. Der helle Raum überrascht mit seiner historischen Holzdecke, den alten Schaufenstern und der neuen Gestaltung von Licht, Möbeleinbauten, Boden und Wänden. Sorgfältig aufeinander abgestimmte Materialien und Farben erzeugen eine angenehme Atmosphäre für die künftigen Nutzer dieses Gebäudes.