Neubau DEFH, Altbüron
Das Einfamilienhaus am Haldenrain fügt sich in die Topografie und Architektur des Quartiers aus den 60-90 Jahren ein. Die Hanglage prägt den Ort und war wichtig für den terrassenartigen Entwurf. Die Einbindung in den Hang ermöglichte eine Reduktion der Erdbewegungen. Die Geschosse beziehen sich auf die jeweilige Höhe und haben definierte Funktionen. Von der Parkierung über die Loftwohnung geht es zum eigentlichen Wohnhaus.
Die zwei Wohneinheiten bilden durch eine Umklammerung einen geborgenen Innenhof mit Garten. Die räumliche Definition vom Aussenraum erfolgt einerseits über die Brüstung gegen die Talseite und andererseits über das L-förmige Wohnhaus in Nordosten. Die oellasurbehandelte Weiss- tannenschalung im Innenhof ist ein Abbild vom inneren Leben, dass sich zum Hof öffnet. Während die äusseren Fassadenflächen mit ihrer schwarzen Oel-Behandlung die klar geformten Volumen abzeichnen.
Die Planung setzte auf die Vision eines Autarken Gebäudes. Die Möglichkeiten am Ort wie Beispielsweise eine eigene Wasserquelle wurden in die Umsetzung aufgenommen. Der Dialog zwischen den Planern brachte ein ungezwungenes Resultat von einfachen aber wirksamen Installationen und Konstruktionen. So ist das Gebäude ein vernünftiger Schritt in die Zukunft und kommt der Vision schon sehr nahe. Neben der Wasserquelle versorgen sich die Bewohner mit eigenem Strom aus der Anlage auf dem Dach. Die Deckung der Anlage reicht für einen dreifachen Überschuss. So kann Strom in Netz zurückgegeben werden. Der Wärmebezug beläuft sich auf 30 kwh/m2/Jahr und wird aus der benachbarten Holzschnitzelfeuerung bezogen. Als Innovation kann auch die extrem kurze Zeitspanne der Planung und Realisierung bezeichnet werden. Von der ersten Idee bis zum Bezug wurden lediglich 9 Monate benötigt.
Betritt man das Haus fällt sofort der gepflegte Innenausbau mit einheimischen Massivhölzern auf. Bei der Verarbeitung wurde auf die handwerkliche Umsetzung geachtet. Man findet Massivholzböden, Täferungen, Kassettendecken, gestemmte Türen und Schränke sowie massive Bohlendecken im Obergeschoss. Die Auswahl der Hölzer steht in Zusammenhang mit der Nutzung vom jeweiligen Raum.
Der Korridor im Obergeschoss wurde mit Weisstannentäfer geschalt um eine helle ruhige Fläche zu erhalten. Während im Bad Nussbaum zum Einsatz gekommen ist. Die Nasszellen wurden als vorgefertigte Module auf die Baustelle geliefert.
Eine Innovation findet sich bei den Wandschränken entlang des Korridors. Diese wurden ebenfalls vorgefertigt. Dazu gehören auch die Türen zu den Räumen und die Wandheizung. Diese wurde im Werk auf die Raumseite montiert und mit Lehmputz überdeckt. Der Lehm regelt den Feuchtigkeitshaushalt und fügt sich gut in die natürlichen Holzoberflächen.
Der Ausbau mit den Holzoberflächen unterstützt die Räume und erzeugt Charme. Damit jeder Raum wirken kann, sind sie durch übertiefe Türen und Schränken geteilt. Dies ist das Ergebnis von einer engen Zusammenarbeit zwischen schaerholzbau und Blum und Grossenbacher Architekten.